Wir stiegen in Bad Sulza aus dem Zug aus, schnallten unseren Rucksack an und begannen unser Abenteuer. Gute 80 Kilometer zu Fuß lagen vor uns, bis wir unser Ziel, die Marina Braunsbedra, erreichen würden.
Unsere erste Etappe führte uns vom Thüringer Weintor, der Kur- und Weinstadt Bad Sulza, über den Weinwanderweg entlang der Saale, über die Burg Saaleck und Rudelsburg nach Bad Kösen. Vorbei an ersten Weinbergen, Kirschbaumalleen, welche gerade in voller Blüte standen, Wälder und Felder, über die Rehe sprangen, bei strahlend blauem Himmel.
In Bad Kösen angekommen, wurden wir freundlich von unserem Gastgeber, einer kleinen Pension empfangen.
Am nächsten Morgen starteten wir gestärkt, nach einem liebevoll angerichteten Frühstück und netten Gesprächen unserer Gastgeber, unsere zweite Etappe.
Diese planten wir etwas kürzer als die Erste. Das war gut so, denn wir spürten bereits unseren zehn Kilo schweren Rucksack nach den ersten fünf Kilometern.
Von Bad Kösen aus wanderten wir über den Weinbergsweg oberhalb der Weinberge, den Fürst-Heinrich-Stein in Richtung Naumburg (Saale). Könnt Ihr Euch vorstellen, wie schön diese Panoramablicke waren? Wir nahmen uns gefühlt alle 50 Meter einen geeigneten Platz zum Rasten, um diese wundervolle Aussicht zu genießen.
Unser heutiges Ziel waren die Steinmeister Weinberge. Dort hatten wir die Möglichkeit, zu übernachten. Von den Weinbergen aus hat man eine traumhafte Aussicht auf die Stadt Naumburg und ihren Dom St. Peter und Paul, welche man bei einem guten Glas Wein von den zahlreichen umliegenden Weingütern genießen kann. Gern wären wir hier länger geblieben, denn schon ein paar Tage später hörte man die ersten Nachtigallen.
Am nächsten Morgen führte uns unser Weg nach Freyburg (Unstrut). Ursprünglich wollten wir über Kleinjena, Grossjena und entlang der Unstrut wandern.
Unsere liebe Gastgeberin Dörte gab uns einen wunderbaren Tipp und so entschieden wir uns dazu, oberhalb der Weinberge über das Naturschutzgebiet „Tote Täler“, den Orchideenpfad zu wandern. Solche Begegnungen mit Menschen sind so wertvoll. Im Naturschutzgebiet leben Wildpferde. Mit etwas Glück, bekommt man sie zu sehen.
Über Balgstädt erreichten wir die Unstrut. Mit Blick zum Kloster Zscheiplitz ,wanderten wir über die Zeddenbacher Mühle entlang des Schweigenbergs nach Freyburg.
Für uns eine der schönsten Strecken entlang der Weinberge mit Ihren Straußwirtschaften.
Freyburg - die Stadt des Weines. Hier sind die meisten Winzer zu Hause und es gibt die schönsten Weinlokale und Ihr bekommt im Hofladen von Familie Reifert deren exklusiven Weine vom Weinanbau Goldener Steiger am Geiseltalsee.
In Freyburg übernachteten wir in einem familiengeführten, sehr gemütlichen Hotel, direkt am Markt.
Von hier aus gingen wir den ökumenischen Wanderweg bis zum Hassesee nach Rossbach und weiter über das Schloss Neuenburg mit dem Bergfried Dicker Wilhelm, das Waldgebiet Alte Göhle und über weite Felder mit Windmühlenpark. Eine der anstrengendsten Strecken, da es fast nur geradeaus ging. Aber man konnte von hier bereits die Stadt Braunsbedra sehen und den Geiseltalsee hinter den Halden erahnen.
Am Hassesee angekommen genossen wir den Sonnenuntergang am Strandbad. Wir erinnerten uns an unsere ersten Etappen zurück, die gefühlt bereits Kilometerweit entfernt lagen und freuten uns, dass wir unser Ziel die Marina Braunsbedra am nächsten Tag erreichen würden.
Die letzte Etappe unserer fünftägigen Wanderung lag vor uns. Die Rücken schmerzten vom Tragen der Rucksäcke aber die Marina Braunsbedra vor Augen zu haben, ließ uns weiter fröhlich strahlen. Der Weg führte uns entlang des Großkaynaer und des Runstedter Sees auf den Geiseltalsee-Rundweg. Uns überkam das Gefühl, Stolz auf uns zu sein, als wir in die Weite des Sees blickten. Die letzten zwei Kilometer bis zur Marina, unserem Lieblingsplatz, erreichten wir mit einem wahnsinnigen Glücksgefühl.
Wir sind sehr stolz, den Weg von Bad Sulza bis zur Marina Braunsbedra zu Fuß gegangen zu sein. Wir hatten tolle Begegnungen, Momente und Ausblicke.
So können wir Euch noch mehr Tipps zur Umgebung für Ihren Urlaub auf unserem Hausboot Micasa geben.
Danke an meinen besten Weggefährten, Mike.