Deutschland gewinnt infolge der Renaturierung von Braunkohletagebaustätten über 500 Seen hinzu.
Mit einer Uferlänge von mehr als 40 Kilometern, einer Seefläche von 1842 Hektar und einem Wasservolumen von 427 Millionen Kubikmetern ist der größte von ihnen der Geiseltalsee.

Bereits seit dem Jahre 1698 wurde im Geiseltal Braunkohle mit überdurchschnittlich hoher Reinheit gewonnen.
Bis zur Einstellung der Kohleförderung im Juni 1993 wurden es insgesamt 1.028,5 Millionen Tonnen.

Übrig blieb ein hässliches Tagebaurestloch von knapp 80 Metern Tiefe und einer Fläche von rund 2600 Hektar.

Die acht Brikettfabriken im Geiseltal, die Leuna- und Bunawerke und das Mineralölwerk Lützkendorf waren die Hauptabnehmer der Rohkohlewaren.

Ehemalige Bergbauflächen müssen sofern gewünscht und zumutbar so wiederhergestellt werden, dass sie auf die gleiche Art genutzt werden können, wie vor Beginn des Abbaus. So steht es im Bundesberggesetz geschrieben.

Am 30.06.2003 begann über eine 17,8 Kilometer lange Rohrleitung DN 1400 die Flutung mit Saalewasser. Es wurde aus einer Entnahmestelle der InfraLeuna GmbH bei Leuna/Daspig abgepumpt und strömte bis 2011 mit 2000 Litern/Sekunde in den Tagebau.

Bis zum Beginn der Flutung 2003 wurden über 210 Millionen Euro in die bergtechnische Sicherung des Tagebaus investiert. Die Böschungssanierung über 40 Kilometer und einer Böschungshöhe bis zu 200 Metern gestaltete sich besonders aufwendig. Aber auch die Abraumentsorgung einer Deponie mit 110.000 Tonnen Säureharzen auf der Innenkippe Leonhardt beinhaltete enormen Aufwand.

Die Hauptsanierungsleistungen erfolgten zwischen 1991 und 2002 durch die Bewegung von 80 Millionen Kubikmetern Abraum. Es wurden 100 Kilometer Gleisanlagen zurück gebaut, 105.000 Kubikmeter Gebäudeabbruch bewegt und über 700 Hektar Begrünung und Aufforstung betrieben.

Der Geiseltalsee erreichte am 29. April 2011 seinen höchsten Pegelstand von 98 Meter über NN.

Tagebaublick ins Südfeld Mücheln 1985

Tagebaublick ins Südfeld Mücheln 1985

Hafenblick ins Südfeld Mücheln 2018

Hafenblick ins Südfeld Mücheln 2018